Wie Sie eine Kräuterspirale aus Feldsteinen / Natursteinen bauen

Für mich bestechen Kräuterspiralen nicht nur durch den herrlichen Duft nach frischen Kräutern, sondern auch durch ihr natürliches Aussehen, was sie zu einem echten Hingucker in jedem Garten macht.

Ideal dafür ist eine Kräuterspirale aus Feld- bzw. Natursteinen.

Deshalb habe ich mir eine solche Kräuterspirale gebaut. In diesem Artikel möchte ich Ihnen aufzeigen, wie ich dabei vorgegangen bin. Außerdem berichte ich von meinen Fehlern (damit Sie sie nicht machen) und gebe nützliche Tipps.

Ich stelle dabei die Planung, den Bau und die Bepflanzung der Kräuterspirale vor.

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung ist es wirklich kinderleicht eine eigene Kräuterspirale aus unbehauenen Steinen selbst zu bauen.

Meine Bauanleitung für Kräuterspiralen aus Natursteinen

Ich finde, dass sich unbehauene Natursteine besonders für den Bau einer Kräuterspirale eignen. Sie sehen besonders natürlich aus.

Außerdem passen sie genauso  in wild-romantische Garten wie in sehr aufgeräumte, akkurate Gärten. Und die frischen Kräuter, die man pestizidfrei ernten kann, sind dabei noch gar nicht erwähnt. Nachhaltiger und regionaler geht es sicher nicht.

Gründe genug also für eine eigene Kräuterschnecke!

Vorüberlegungen

Wer mit Feldsteinen arbeitet, weiß, dass diese unbehauen sind und daher ganz unterschiedlich geformt sind. Das macht das Aufeinanderschichten zwar nicht so einfach, doch es sieht sehr natürlich aus.

Bevor man mit dem eigentlichen Bau beginnt, muss man sich drei Dinge überlegen:

  1. Wo soll die Kräuterspirale gebaut werden?
  2. Wie groß soll sie sein?
  3. Sollen die Steine vermörtelt werden oder schichtet man eine Trockenmauer auf?

Standort, Größe und Form der Kräuterspirale sind bestimmt schnell bestimmt. Hier muss nur ein geeigneter, möglichst sonniger und windgeschützter Ort gewählt werden.

Die Frage, ob die Steine vermörtelt werden oder nicht, ist dagegen schwieriger. Ich habe bereits Kräuterschnecken in beiden Varianten gebaut und möchte dir die Unterschiede aufzeigen:

Trockenmauer

Ein großer Vorteil einer solchen Mauer ist, das sie sehr natürlich aussieht und in Kombination mit den grünen Kräutern sehr idyllisch wirkt. Die Steine werden hierfür einfach leicht nach innen geneigt versetzt aufeinandergeschichtet.

Auch fühlen sich in den Ritzen, Spalten, Nischen und Hohlräumen unzählige Tiere wohl, sodass die Kräuterschecke nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Tiere ein wundervolles zuhause wird.

Der Nachteil ist allerdings, dass eine solche Mauer eher dazu neigt einzustürzen. Je höher die Spirale, desto wahrscheinlicher ist es. Ich habe z.B. eine meiner Kräuterspiralen nach 3 Jahren doch vermörtelt, da sie immer wieder stellenweise abgesackt und zusammengebrochen ist. Dies geschieht vor allem dann, wenn die Erde sehr trocken wird und sich zusammenzieht. Dann fehlt die stützende Erde und die Steine können kippen.

Vermörtelte Steine

Gerade bei unbehauenen Natursteinen braucht man recht viel Mörtel, da die Steine so unterschiedlich sind. Oft müssen größere Hohlräume gefüllt werden, damit der Stein hält. Das wirkt sich – meiner Meinung nach – etwas negativ auf das Aussehen aus. Gerade bei flachen Steinen ist dann das Mörtel-Stein-Verhältnis sehr ungünstig.

Nachteilig ist auch, dass die Kräuterspirale damit nicht mehr so einfach in Form und Größe verändert werden kann. Einmal fest, heißt lange fest.

Vorteil ist aber die hohe Stabilität einer solchen Mauer.

Auch wirkt eine solche Kräuterspirale aufgeräumter und passt sehr gut in gepflegte Gärten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man um solche Kräuterspiralen besser Rasenmähen kann. Hier gibt es nämlich eine klare Kante, mit der auch ein Rasenmähroboter besser klarkommt.

Hier der direkte Vergleich meiner Kräuterspirale einmal mit einer Trockenmauer und einmal gemörtelt. Was Ihnen besser gefällt, überlegen Sie bevor Sie mit dem Bau beginnen.

Zugeben zeigen diese Bilder die Spirale eimal unbepflanzt und einmal im Winter. Aber im Fokus soll ja die Mauersteine stehen…

Links ist die Trockenmauer und rechts eine vermörtelte Mauer zu sehen.

Aufbau

Vieles bleibt beim Bau einer Kräuterspirale aus Feldsteinen gleich; egal ob Sie vermörteln oder nicht.

Schritt 1: Größe und Form festlegen

Als erstes sollten Sie abstecken, wie groß die Kräuterspirale werden soll. Die Spiralöffnung sollte dabei immer nach Süden zeigen und die Spirale so groß sein, dass sie von außen gut an alle Kräuter gelangen.

Beachten Sie auch, dass Sie um die Kräuterschnecke genügend Platz zum Arbeiten lassen. Ich habe mir hierfür eine knappe Skizze gezeichnet und dann die Maße im Garten abgesteckt.

Aber auch wenn Sie direkt in den Garten gehen und mit einem Spaten die Umrisse der Spirale markieren, machen Sie keinen Fehler.

Schritt 2: Grasnarbe entfernen

Stechen Sie nun die Grasnarbe entweder komplett oder – bei einer hohen Kräuterspirale – nur im Bereich der Mauer ab. Dadurch verhindern sie, dass Gras in der Spirale wächst.

Da ich eine sehr hohe Spirale angefertigt habe, habe ich nur im Unteren Bereich die Grasnarbe in der Mitte der Spirale enfernt, da die Erdschicht oben mindestens 60 Zentimeter hoch war und dort kein Gras durchwachsen kann.

Hier entscheidet ein wenig der Fleiß, wie weit man gehen möchte.

Optional: Kiesbett anlegen

Sie können sich überlegen, ob Sie die Grundfläche der Kräuterspirale mit einer Schicht Bauschutt oder Kies bedecken oder ob Sie die Natursteine direkt in die Erde legen.

Eine Kiesschicht hat den Vorteil, dass darin die erste Steinreihe einfacher ausgerichtet werden kann. Außerdem haben Sie damit eine Drainageschicht, durch die das Wasser schnell abfließen kann. Ich habe das bei meinen Spiralen nicht gemacht, da ich den Aufwand und die Kosten gescheut habe. Bisher konnte ich noch keine Nachteile feststellen.

Optional: Teich anlegen

Wer möchte, kann am unteren Ende der Spirale einen kleinen Teich anlegen. Dieser sorgt für eine durchgehende Wasserversorgung und sieht wunderschön aus. Er bietet außerdem die Möglichkeit am Uferbereich Kräuter anzupflanzen, die besonders viel Wasser benötigen.

Für den Teich gräbt man ein Loch in der gewünschten Größe und legt dann entweder Teichfolie aus, um eine individuelle Form zu schaffen oder man vergräbt ein Kunststoff-Fass.

Schritt 3: Erste Reihe

Für die erste Reihe Steine sollten Sie sich besonders viel Zeit lassen. Diese ist das Fundament der Spirale und sollte deshalb genau ausgerichtet werden.

Auch bestimmt sie die genaue Form der Spirale. Schauen Sie sich nach der ersten Reihe genau an, ob die Kräuterschnecke eine gleichmäßige Spirale aufweist.

Beachten Sie dabei, dass große, breite Steine nach unten und kleine nach oben gehören. Neigen Sie die Mauer leicht nach innen, damit sie stabiler wird.

Schritt 4: Steinmauer aufsetzen

Jede weitere Reihe erstellen Sie, indem Sie die Natur- bzw. Feldsteine versetzt anordnen. Das gibt der Mauer Stabilität.

Beginnen Sie mit der nächsten Reihe am besten am untersten Rand der Spirale (also der Öffnung der Kräuterschnecke) und arbeiten Sie sich dann nach oben.

Zwei bis drei Reihen Steine sollten Sie komplett herumbauen und dann bei jeder weiteren Reihe – natürlich versetzt – später beginnen. So entsteht die Spiralform, welche nach oben hin steiler wird.

Achten Sie darauf, dass die Steine möglichst gut aufliegen. Das braucht ein wenig Geduld, aber mit der Zeit geht das Aussuchen der passenden Steine recht schnell.

Es muss ja auch nicht perfekt werden. Ich finde, dass eine Kräuterspirale aus Natursteinen gerade durch ihre Unregelmäßigkeit überzeugt.

Schritt 5: Befüllen

Das Befüllen der Spirale sollte fast parallel zum Mauern geschehen, wenn Sie eine Trockenmauer erstellen. Immer wenn Sie einige Reihen Steine gesetzt haben, füllen Sie wieder Erde ein. Gerade Trockenmauern bekommen dadurch Stabilität. So sehen Sie auch gut, wie hoch Sie die Spirale noch mauern möchten.

Wenn Sie Mörtel verwenden, hält die Spirale auch so und das Befüllen mit Erde kann auch erst später geschehen.

Verwenden Sie ganz unten in der Spirale humusreiche Erde und mischen Sie diese je weiter Sie nach oben in der Spirale kommen mit mehr Sand.

So entstehen unterschiedliche Zonen, in denen verschiedene Kräuter wachsen.

Schritt 6: Sacken lassen

Nachdem die Erde komplett eingefüllt ist, sollten Sie die Kräuterschnecke stehen lassen. Einige sprechen sogar von 14 Tagen Wartezeit.

In dieser Zeit sackt die Erde zusammen, da Hohlräume geschlossen werden. Erst danach sollten Sie die Spirale bepflanzen, da diese ansonsten mit absacken.

Füllen Sie die Spirale dann wieder komplett mit Erde.

Tipp: Wer nicht so lange warten möchte, wässert die Erde in der Kräuterspirale ausgiebig. Das beschleunigt den Prozess.

Schritt 7: Bepflanzen

Nun können Sie mit dem Bepflanzen der Spirale beginnen. Dabei hat jede Pflanze unterschiedliche Ansprüche an Boden, Licht und Wasser.

Einen ausführlichen Bepflanzungsplan für Kräuterspiralen finden Sie auf unserer Seite.

In Kürze aber so viel:

Im unteren Bereich wachsen Brunnenkresse Kerbel, Dill, Garten-Bergminze und Indianernessel sehr gut.

In der Mitte gedeihen Petersilie, Schnittlauch, Koriander und beispielsweise Melisse.

Und ganz oben mediterrane Kräuter wie Lavendel, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian

Geschafft!

Und fertig ist die Spirale! Hoffentlich können Sie sehen, dass der Aufwand sich in Grenzen hält. Besonders eine gute Vorarbeit und gründliche Vorüberlegungen machen den Bau einer Kräuterspirale aus Natursteinen recht einfach. Das ist selbst mir problemlos geglückt und das obwohl ich handwerklich nicht besonders geschickt bin.

Ich hoffe, Ihnen mit dieser Anleitung geholfen zu haben und wünsche gutes Gelingen und danach einen grünen Daumen!