Eine Kräuterspirale im Garten ist nicht nur ein wunderschöner Anblick, sondern sie versorgt einen auch fast das ganze Jahr mit frischen Kräutern.
Kein Wunder also, dass Kräuterschnecken immer beliebter werden und sich immer mehr Menschen eine solche Spirale in den Garten bauen.
Eine günstige Möglichkeit, für die es nicht viel Vorarbeiten braucht, ist sich eine Kräuterspirale aus Pflastersteinen selbst zu bauen. Hierfür eignen sich zum Beispiel vorgefertigte Betonsteine oder Klinkersteine sehr gut.
Auf dieser Seite möchte ich Ihnen die Vorteile aufzeigen, Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Bau geben und einen Pflanzplan präsentieren.
Vorteile von Pflastersteinen für den Bau einer Kräuterspirale
Die Verwendung von Pflastersteinen hat einige Vorteile, die ich Ihnen hier aufzeigen möchte:
- Form: Dadurch, dass alle Pflastersteine genau gleich aussehen, entfällt ein langes Anpassen der einzelnen Steine.
- Glatte Liegefläche: Egal ob Pflaster- oder Klinkersteine; diese Steine haben immer glatte Seiten und können deshalb einfach aufeinandergestapelt werden. Dadurch wird die Kräuterspirale sehr stabil und ist schnell aufgebaut.
- Reste verwendbar: Für Kräuterspiralen können gut Reste des Pflasters oder alte Steine verwendet werden. Dadurch sinken die Kosten der Spirale extrem.
- Einfacher Bau: Das Bauen einer solchen Kräuterspirale ist aufgrund der genannten Gründe sehr einfach und schnell möglich. Der Bau erfordert kein besonderes Werkzeug und ist mit einer guten Anleitung (siehe unten) unkompliziert möglich.
Diese Gründe sorgen dafür, dass man sehr einfach und ohne großes handwerkliches Geschick eine Kräuterspirale aus Pflastersteinen selbst bauen kann.
Alternativen: Alternativ kann man eine Kräuterspirale auch aus Feld-/ bzw. Natursteinen bauen. Dadurch wirkt sie rustikaler, doch der Aufbau ist etwas anspruchsvoller, da die Steine unterschiedlichste Formen haben und aufwendiger platziert werden müssen. Alternativ kann auch eine Gabionen-Kräuterspirale gebaut werden. Hier werden Bruchsteine in einen Drahtkorb geschichtet.
Anleitung: Wie man beim Bau vorgeht
Eigentlich ist der Aufbau einer Kräuterspirale sehr einfach und er kann gut selbst gemacht werden. Hier nun die versprochene Anleitung:
Schritt 1: Lage, Lage, Lage
Wie auch bei einer Immobilie ist bei der Kräuterspirale der richtige Ort entscheidend. In aller Regel werden in die Spirale mediterrane Kräuter gepflanzt, die sehr viel Sonne benötigen. Deshalb empfiehlt sich ein sonniger, windgeschützter Ort im Garten. Diesen können Sie vermessen und sich z.B. mit einer Schnur kennzeichnen, wie groß die Spirale sein sollte. Richten Sie die Kräuterschnecke immer in Nord-Süd-Richtung (Öffnung der Spirale nach Süden) aus. So gelangt am meisten Sonnenlicht zu den Pflanzen.
Schritt 2: Grasnarbe entfernen & Bodenverdichtung
Wenn Sie die Größe und Form der Spirale final bestimmt haben, stechen Sie die Grasnarbe circa 10 Zentimeter ab. Wenn gewünscht, kann dann ein Kiesbett ausgebracht werden, in welchem die Pflastersteine einfach verlegt werden können. Der Schotter bildet Fundament und Drainage zugleich.
Alternativ verdichten Sie den Boden, glätten ihn und richten den Grund vertikal aus. Das macht das Ausrichten der Steine in der ersten Reihe zwar schwerer, spart aber Geld.
Schritt 3: Trockenmauer oder gemauert?
Spätestens jetzt – oder am besten schon vorher – überlegen Sie, ob die Steine lose aufeinanderschichten (Trockenmauer) oder vermörteln.
Trockenmauer
Der Vorteil ist, dass die Spirale sehr schnell aufgebaut ist. Außerdem kann sie so unkompliziert wieder verändert werden. Gleichzeitig bieten die großen Zwischen- und Hohlräume Lebensraum für verschieden Tierarten. Das unterstreicht ein natürliches Aussehen der Kräuterspirale.
Nachteil ist allerdings, dass die Gefahr besteht, dass die Spirale einstürzt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies meist nach einer längeren Trockenheit passiert, da die stützende Erdschicht im Inneren zusammensackt und die Mauer kippt.
Gemörtelte Mauer
Sicher ist der Aufbau einer gemörtelten Mauer langwieriger, erfordert etwas Geschick und kostet ein wenig mehr. Auch ist der Abbau der Steine damit schwieriger.
Allerdings ist eine solche Mauer deutlich stabiler und langlebiger.
Schritt 4: Erste Reihe
Wie immer Sie sich auch entschieden haben. Die erste Mauerreihe ist entscheidend, damit die Kräuterspirale gerade und fest steht.
Achten Sie hier ganz besonders darauf, dass die Steine nicht wackeln und „im Wasser liegen“.
Lege die Steine nach deiner Form aus und drehe sie ab ungefähr der Hälfte des Kreise nach innen ein. Dadurch entsteht die Spiralform.
Schritt 5: weitere Reihen versetzen
Die nächsten Reihen werden nun wie die erste Reihe ausgelegt. Allerdings müssen Sie unbedingt versetzt zur ersten Reihe arbeiten. Nur so wird die Mauer stabil und sieht gut aus.
Nach der ersten oder spätestens der zweiten Reihe würde ich vorne (also unten an der Spirale) mit dem Auslegen der Steine beginnen, sodass man immer einen Stein weglassen kann, damit jede höhere Reihe kürzer wird als die vorherige. So entsteht der Höhenunterschied der Kräuterspirale.
Arbeiten Sie dabei so hoch, wie Sie möchten. Denken Sie immer vom höchsten Punkt (oben in der Spirale).
Schritt 6: Befüllen
Wenn die Pflastersteine komplett verlegt sind, können Sie sich an das Befüllen der Spirale machen.
Ein großer Vorteil der Kräuterspirale ist, dass darin verschiedene Pflanzzonen geschaffen werden können. Deshalb sollten Sie ganz unten (am tiefsten Punkt) humusreichen Boden einbringen und je weiter es in der Kräuterspirale nach oben geht, desto sandiger sollte der Boden werden.
Tipp: Nach dem Befüllen sollten Sie die Kräuterspirale einige Tage stehen lassen und nicht direkt bepflanzen. Die Erde wird sich nämlich setzen und Sie müssen bestimmt noch einmal Boden einbringen. Wer den Prozess beschleunigen will, wässert die frisch eingebrachte Erde ordentlich. Dann setzte sie sich schneller.
Pflanzplan
Wenn sich die Erde gesetzt hat, können Sie mit dem Bepflanzen der Spirale beginnen. Folgende Kräuter eignen sich für die verschiedenen Bereiche der Kräuterspirale:
Unten (feuchter, humusreicher Bereich)
Hier wachsen Schnittlauch, Petersilie oder Pfefferminze sehr gut.
Mitte
Das ist der perfekte Bereich für Estragon, Koriander, Oregano.
Oben (trockener, sandiger Bereich)
Hier fühlen sich mediterrane Kräuter wie Salbei, Thymian, Oregano oder Rosmarin besonders wohl.